Schmerzpsychologisches Kolloquium
Die Faszination der Placeboeffekte - Klinische Bedeutung und Anwendung für eine verbesserte Schmerztherapie
Abstract
Placeboeffecte ausgelöst durch positive Behandlungserwartungen verbessern die Ergebnisse von Schmerzbehandlungen deutlich. Ziel des Kolloquiums ist es, herauszuarbeiten, wie Placeboeffekte entstehen, wie ein positives Erwartungsmanagement angemessen gestaltet werden
kann und welche klinische Belege vorhanden sind. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind nach dem Kolloquium in der Lage, drei verschiedene Aspekte zu verstehen und zusammenzuführen: (a) Analyse der wichtigsten psychologischen Strategien zum Aufbau von Erwartungen
und körperlichen Placebo-bezogenen Veränderungen; (b) empirische Belege für signifikante Placebo-Analgesie-Effekte aufgrund von Behandlungserwartungen und (c) Implikationen für die klinische Praxis.
PD Dr. Regine Klinger ist Verhaltenstherapeutin mit Schwerpunkt chronische Schmerzen. Sie wirkte mit am Aufbau der Schmerzambulanz Lübeck, der multimodalen Schmerzstation Bad Bramstedt, der Schmerzambulanz Uni Hamburg und ist seit 2015 psychologische Leiterin der Ambulanz und Tagesklinik, Bereich Schmerzmedizin und Schmerzpsychologie der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, UKE. Sie promovierte und habilitierte an der Uni Hamburg. Seit 2011 ist sie Studienleiterin DFG-geförderter Projekte. Die Nutzung von Placeboeffekten und positive Beeinflussung von Behandlungserwartungen ist ihr ein wichtiges Anliegen, da hiermit entscheidend zu einer verbesserten Schmerztherapie beigetragen werden kann.
Prof. Dr. Dipl.-Psych. Michael Hüppe ist promovierter Diplompsychologe und approbierter Psychologischer Psychotherapeut (VT). Er habilitierte 1994 und wurde 2001 zum apl. Professor ernannt. Die Weiterbildung „Spezielle Schmerzpsychotherapie“ schloss er 2002 ab. Bis 2022 war er Leitender Psychologe der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am UKSH Campus Lübeck, mit schmerzpsychotherapeutischer Behandlung von Patientinnen und Patienten der Schmerzambulanz und der Schmerztagesklinik.
Von 2017 bis 2020 war er Präsident der Deutschen Gesellschaft für Psychologische Schmerztherapie und -forschung (DGPSF) sowie Vizepräsident der Deutschen Schmerzgesellschaft. Er ist Geschäftsführer der DGPSF-Akademie und für die DGPSF Mitglied der Gemeinsamen Prüfungskommission. Seine schmerzbezogenen Forschungsarbeiten betreffen u.a. schmerzpsychologische Aspekte des Akutschmerzes und der Schmerzchronifizierung sowie Qualitätssicherung in der Schmerztherapie. Er ist Mitglied der Ad-hoc Kommission KEDOQ-Schmerz der Deutschen Schmerzgesellschaft und in dieser Funktion Mitwirkender am Deutschen Schmerzfragebogen (DSF) und Erstautor mehrerer Publikationen aus dem Bereich der Versorgungsforschung. Seit mehr als 15 Jahren ist er als Dozent im Fort-/Weiterbildungscurriculum „Spezielle Schmerzpsychotherapie“ der DGPSF tätig.
Durchführung
Digital
Dauer
2 UE
Akkreditierung
2 Fortbildungspunkte
Teilnahmegebühr
40 Euro | 40 Euro Rabatt für DGPSF-Mitglieder
Dozentin
PD Dr. Dipl.-Psych. Regine Klinger, Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf
Moderation
Prof. Dr. Michael Hüppe, Lübeck
Termine
28.01.2026, 18:00 - 19:30 Uhr