Schmerzpsychologisches Kolloquium
Veränderungsmotivation bei Schmerz-Embodiment als Weg aus der Absichtslosigkeit
Abstract
Körperbezogene Wahrnehmungs- und Bewegungsmuster können die Motivation zur Verhaltensänderung bei chronischem Schmerz fördern. Nach Einführung in zentrale Embodiment-Modelle wird erläutert, warum viele Patient:innen in einer „Intention-Starre“ verharren: Schmerz wird als unkontrollierbar internalisiert, Handlungsimpulse blockiert und Resignation begünstigt. Um dieser Absichtslosigkeit zu begegnen, setzen wir Embodiment-Interventionen als „Brücke“ zur Veränderungsbereitschaft ein. Fallbeispiele zeigen, wie somatisch-psychologische Techniken im Körpererleben Orientierungspunkte schaffen und Ressourcen für neue Handlungsideen aufzeigen. Im Zusammenspiel mit Achtsamkeit für Körpersignale und Selbstwahrnehmung unterstützen Methoden des Motivational Interviewing bereits in der ersten Therapiephase bei der Exploration von Ambivalenzen, der narrativen Verankerung von Selbstverpflichtung und der Nutzung von Widerständen als Impulsgeber für kreative Lösungsräume.
PD Dr. Ulrike Kaiser ist leitende Schmerzpsychologin an der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Lübeck. Sie habilitierte im Fach Schmerztherapie und leitet das dortige Studienzentrum. Ihre klinischen und wissenschaftlichen
Schwerpunkte liegen in der psychologischen Schmerztherapie sowie in der patientenorientierten Ergebnisforschung. Frau Kaiser ist Vizepräsidentin der Deutschen Gesellschaft für Psychologische Schmerztherapie und -Forschung (DGPSF) und engagiert sich aktiv in diversen Projekten für die Weiterentwicklung evidenzbasierter, interdisziplinärer Schmerzmedizin.
Lena Mause ist Psychologische Psychotherapeutin (Verhaltenstherapie) mit Zusatzqualifikation in Spezieller Schmerzpsychotherapie.
Seit 2013 behandelt sie Menschen mit chronischen Schmerzen im interdisziplinären Team. Seit 2023 arbeitet sie sowohl (teil-)stationär in der IMST des Sana Klinikums Berlin-Lichtenberg sowie ambulant in eigener Praxis.
Neben ihrer klinischen Tätigkeit ist Lena Mause als Dozentin und Supervisorin in der Psychotherapieausbildung aktiv. Sie ist Präsidiumsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Psychologische Schmerztherapie und -Forschung (DGPSF) und engagiert sich dort wie auch in der Deutschen Schmerzgesellschaft in der Nachwuchsförderung und in den Arbeitskreisen „Patienteninformation“.
Durchführung
Digital
Dauer
2 UE
Akkreditierung
2 Fortbildungspunkte
Teilnahmegebühr
40 Euro | 40 Euro Rabatt für DGPSF-Mitglieder
Dozentin
PD Dr. rer. nat. Dipl.-Psych. Ulrike Kaiser, UKSH Campus Lübeck
Moderation
Lena Mause, M.Sc., Berlin
Termine
12.11.2025, 18:00 - 19:30 Uhr